Fabio Rozhon

16.01.2024

Tagfalterzählung im Auenreservat Marchegg

MEd Student
Advisor: Harald Krenn

Unit for Integrative Zoology, Department of Evolutionary Biology
University of Vienna

Abstract

Weltweit ist ein nachweisbarer Rückgang der Insektenbiomasse zu verzeichnen. Dieser Rückgang beeinflusst auch die Biodiversität der Tagfalter in Europa. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Umweltveränderungen und direkter menschlicher Eingriffe gelten Tagfalter als Indikatoren für Biodiversität und den Klimawandel. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren Monitorings in Form von Citizen Science Projekten entstanden und durchgeführt worden. Diese sollen dazu beitragen Datenmaterial über längere Zeit zu erfassen. Im Zuge dieser Masterarbeit wurden in Zusammenarbeit mit dem WWF im Jahr 2023 Tagfalter des Auenreservats Marchegg bestimmt und gezählt.  Dafür wurde ein Transekt am Hochwasserschutzdamm gelegt. Die Grünflächen dieses Dammes werden zum Teil von Menschen gemäht und zum anderen Teil von Pferden beweidet. Das Transekt ist im Zeitraum Juni bis September zehn Mal worden Die Ergebnisse wurden im Anschluss einer vergleichenden Analyse unterzogen. Ziel war es, Einflüsse der Mahd und der Beweidung auf die Tagfalter zu identifizieren sowie Vor- und Nachteile der angewandten Monitoring-Methoden zu erörtern. Insgesamt konnten 1088 Individuen und 25 verschiedene Arten erfasst werden. Die häufigsten beobachteten Arten, aufgeführt in absteigender Reihenfolge, waren Maniola jurtina, Pieris rapae, Coenonympha pamphilus, Polymmatus icarus und Melangaria galathea. Eine vergleichende Analyse zwischen den gemähten und beweideten Gebieten ergab keine signifikanten Unterschiede. Lediglich bei zwei Begehungen konnte ein unmittelbarer negativer Effekt der Mahd auf das Vorkommen der Tagfalter festgestellt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen wird in der vorliegenden Arbeit ein Mähkonzept entwickelt, das darauf abzielt, den direkten Einfluss der Mahd etwas abzuschwächen.Die gesammelten Daten und die beschriebenen Abläufe dieser Studie sollen zukünftig als Grundlage dienen, ein Tagfaltermonitoring im Auenreservat Marchegg zu etablieren. Zudem sollen sie dazu beitragen, weitere Personen für die Teilnahme an Citizen Science Projekten zu motivieren.